Youtube-Sperren? Find‘ ich gut!
Das ist mein voller Ernst. Nein, nicht wegen der GEMA oder Urheberrechten und solchen Sachen, sondern aus rein technischen Gründen: Viele Leute lassen auf Youtube zur musikalischen Unterhaltung ganze Playlisten ablaufen. Das läuft dann typischerweise im Hintergrund – die Youtube-Seite liefert zwar den Sound, die Videos sind aber am Computer gar nicht zu sehen, weil der Anwender dort ganz andere Internetseiten ansieht oder irgendwelche sonstigen Programme anwendet. Das idiotische daran ist, dass während der gesamten Zeit nicht nur der Audiostream, sondern auch ein viel bandbreitenfressender Videostream mit abgerufen wird, obwohl er gar nicht angesehen wird. Durch dieses Art Musikanhören über Youtube wird in der Summe eine unglaubliche Bandbreite im Internet blockiert und verschwendet. Leute, die so etwas tun, sollen dann bitte nicht über Stromsparen oder gar Klimaschutz reden! Ich möchte lieber nicht wissen, was diese weltweite sinnlose Datenübertragung insgesamt für Ressourcen verbraucht.
Ich habe nichts dagegen, dass man sich Musik im Netz anhört. Denn das mache ich selbst ja auch – allerdings auf Seiten, wo nur die Musik abgerufen wird – hauptsächlich auf Internet-Radiosendern, auf Last-fm, auf Grooveshark oder Soundcloud. Und logischerweise rufe ich auch ein Video von Youtube ab, wenn mich der Videoinhalt tatsächlich interessiert. Aber Youtube zum reinen Hören von Musik? Ohne mich! Das lehne ich ab.
Dass die GEMA nun noch ein paar mehr Videos für Deutschland sperren lässt, ist insofern aus meiner Sicht sehr begrüßenswert. Denn das könnte die Leute vielleicht dazu bewegen, sich doch mal den Alternativen zuzuwenden.
(Ich gebe zu, dass die GEMA diese Alternativen dann freilich ebenfalls verstärkt ins Visier nehmen wird, aber wenn die Menschheit lernen würde, dass es nicht nur Youtube gibt, wäre das trotzdem ein Fortschritt)
Auf Grooveshark geht’s leider nicht mehr …
Doch, es geht immer noch – man muss nur eine Kleinigkeit als Browsererweiterung installieren, wie z.B. den „Grooveshark Germany unlocker“. Damit wird so getan, als käme man gar nicht aus Deutschland.
Abzocke mit Abmahnungen
Gestern brachte Escher ein Thema, welches jeden PC- und Internet-Nutzer treffen kann: Das Abfischen von IP-Adressen im W³ mit anschließender teurer Abmahnung.
Escher sah die Ursache bei seinen unschuldigen Opfern in der zeitungenauen Erfassung der IP-Nummer. Nun dauert so ein Runterladen ja nicht bloß ein paar Sekunden und bei der vorgestellten Frau Heidi Ebel kam es gleich 4x vor. Da muß doch jemand ihr WLAN missbraucht haben. Kryptisch wird die Sache allerdings im Fall der alten Dame ohne PC, welchen ihren Internetanschluß nur fürs Telefon und Fax benutzt. Falls Sie auch WLAN hat, wäre die Erklärung w.o., ansonst ein glatter Betrugsversuch.
Ich benutze WLAN mit WAP2-Verschlüsselung. Bin ich sicher? Eschers Sendung hat mich beunruhigt.
Wie kann ich über meinen Speedport kontrollieren, wer in meinem Netz ist?
Sollte ich nachts den Stecker ziehen?
Was sagen unsere IT-Experten in diesem Blog dazu?
Ob WAP2-Verschlüsselung inzwischen geknackt wurde – da müsste ich jetzt auch erstmal suchen. Im Router kann man zusätzlich den MAC-Filter (das hat nichts mit Apple zu tun 😉 ) aktivieren, dann können nur die dort eingetragenen Geräte über den Router ins Internet und ins Heimnetz. Und für datenschutzmäßig wichtige Seiten (Onlinebanking, Ebay,Amazon usw.) immer nur zusätzlich verschlüsselte https-Verbindungen (http://www.usw) nutzen! Mit der Variante könnte man sein WLAN rein theoretisch sogar unverschlüsselt betreiben. Das wäre aber trotzdem nicht empfehlenswert, weil neugierige Nachbarn so „mitschneiden“ könnten, was man auf unverschlüsselt aufgerufenen Seiten (http://www.usw) getan hat.