Arbeitsvorbereitungen
Ein Problem, an dem wir SAEK-Mitarbeiter leiden, ist diese Schlaflosigkeit. Man wird täglich schon 6 Uhr wegen irgendwelcher Familienangehörigen munter, muss aber frühestens 9 Uhr im Studio sein. Was kann man in dieser Zeit sinnvolles tun? Ja, sicher: Da fällt einem zunächst etwas mit dem Computer ein. Vielleicht eine neue Eröffnungsvariante in Solitär probieren? Erforschen, ob das DVD-Export-Problem in Adobe Encore CS3 inzwischen behoben wurde? Aber bei dem schönen Wetter am Notebook herumhängen? Ich meine, optimaler hätte das Wetter kaum sein können: Kühl und alles nass, weil es nachts geregnet hatte. Bestes Wetter also für einen Waldspaziergang.
Letztlich ist es sowieso schon wieder für die Arbeit (und das werde ich meinem Chef auch so erklären), ich muss schließlich für die ab Juli geplanten Multimedia-Kurse Vorbereitungen treffen. Da in diesen Kursen auch Fotografie mit dem Handy kurz besprochen werden soll, muss ich bereits jetzt Material sammeln. Als Handy-Fotograf hat man immer dieselben Probleme: Welches Objektiv nehme ich, welche Blende & Belichtungszeit, manueller oder Autofocus, Stativeinsatz – ja oder nein, Manueller Weißabgleich, reicht ein Blitzgerät… aber wem erzähle ich das? Jedenfalls lässt sich das alles anhand von Beispielen aus der Tier- und Makrofotografie am besten verdeutlichen und erklären.
Also quälte ich mich hoch, schulterte das Handy mit dem 300er Tele und Stativ, gern wäre ich lieber sitzen geblieben, doch es war ja für einen guten Zweck. Und es lohnte sich. An den folgenden Bildern werde ich gut erklären können, was Schärfentiefe ist, deren Abnahme sich im Telebereich nun mal deutlicher bemerkbar macht, weshalb man am Handy die Blende weiter zu machen müsste, was aber nur durch eine längere Belichtungszeit kompensierbar ist, weshalb man wiederum dringend ein richtig schweres Stativ benötigt… Doch halt! Ich nehme ja hier bereits den kompletten Kursinhalt vorweg.
Ja, für die Salamander war heute ein relativ guter Tag. Es lagen nur 2 überfahrene auf der Straße. An manchen Tagen waren es schon mehr. Das ärgert nicht nur mich. Auch einige Nachbarn erzählen gelegentlich resigniert: „Ja, gestern waren es wieder drei“. Eigentlich ist unsere Straße eine Einbahnstraße, aber einige Fahrten kommen doch bis in die gefährdeten Bereiche zustande. Manche Leute sagen wenigstens: „Ich fahre ja schon vorsichtig, aber die Tiere sieht man einfach so schlecht“. Das stimmt. Das ist dann der Nachteil guter Tarnung. Ich habe schon oft beobachtet, dass große Salamis direkt am Wegesrand saßen und Wanderer vorbei schlenderten, ohne sie zu bemerken. Aber die Überfahrerei ist schon ein Problem. Manche Leute brettern da durch… Na gut: Viele überfahrene bedeuten immerhin, dass es überhaupt erst einmal viele gibt. Und glücklicherweise sind die Tiere größtenteils nur nachts unterwegs oder jetzt im Frühjahr, wo die Damen zum Bach wandern um den Nachwuchs anzusetzen. Danach sind sie ziemlich standorttreu, meist weiter oben an den Hängen und seltener an der Straße.
10 Uhr. Der Chef erläuterte mir soeben die kommende Kursplanung. Ich soll den Multimediakurs gar nicht machen. Dabei hatte ich die Planung fast fertig.