Das Blaue Wunder – jetzt noch blauer
‚Blechbläser möchte man bei der Kälte ja nicht sein‘, dachte ich beim Anblick der Blaskapelle, die am Schillerplatz vor dem „Senioren Centrum“ spielte. Denn Metall leitet die wenige Wärme aus den Fingerspitzen sicher wunderbar schnell ab. Aber andererseits waren hier sicherlich Profis am Werk, die auf so etwas vorbereitet waren. Die Stadtverwaltung hatte sicher keine Amateure engagiert für dieses wichtige Ereignis: Heute wurde erstmalig* die zusätzliche Beleuchtung des Blauen Wunders in Betrieb genommen! (Details findet man u.a. in der DNN)
(* Wenn man von vorherigen Tests absieht)
Aber ich hatte mich gar nicht an der Eröffnungsveranstaltung beteiligt, sondern kam nur anschließend kurz dort vorbei. Die fragliche Zeit verbrachte ich etwas stromab der Brücke und wartete mit aufgebautem Stativ:
Jetzt könnte ich noch einen sehr langen Textblock einfügen, um eine richtige Spannung aufzubauen. Aber ich will mal nicht so sein und komme gleich zum Thema:
‚Naja‘, war mein erster Gedanke, ‚da hatte ich aber mehr erwartet‘. So spektakulär wirkte es gar nicht. Aber vielleicht hatte man auch nur eine halbwegs dezente Wirkung beabsichtigt. Gewaltige Lichtfluten, vor deren Hintergrund Rammstein ihr nächstes Video hätten drehen können, wären hier vielleicht etwas unpassend. Doch je dunkler es wurde, desto besser kam die Wirkung zur Geltung:
Weitere Fotos habe ich nicht gemacht, denn mir war kalt und ich wollte noch zu einer Veranstaltung. Außerdem haben wir das Motiv ja nun auch jeden Tag zur Verfügung. Für die Bewohner des „Senioren Centrum“ war es sicher ein aufregender Tag und sie sind nun bestimmt schon in die beiden Fraktionen zerfallen: „Dafür ham‘ se Geld!“ kontra „Ham‘ se sich mal was einfall’n lassen!“
Nachtrag, So. 27.11.2011:
Ich war heute abend noch einmal unterwegs und fotografierte das Motiv von oben (Standort: Wachwitz, oberhalb des „Königlichen Weinberges“). Und hier muss ich doch eine kleine Kritik anbringen, denn ich erkannte vor Ort absolut nicht, ob die LEDs nun bereits eingeschaltet waren oder nicht – und das lag nicht an mangelnder Dunkelheit, denn ich fotografierte heute zu einer deutlich späteren Uhrzeit als vorgestern. Auf dem Foto sah ich später, dass die Leuchten an waren, aber in der Realität ist ihre Wirkung wirklich so dezent, dass man es von fern kaum bis gar nicht erkennt. Dass man es hier auf dem Foto deutlich sieht, liegt nur an der Bildbearbeitung.
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Zur Technik: Die Fotos sind (bis auf das kleine Foto oben rechts) HDR-Bilder. Ich hatte ziemlich lange überlegt, wie ich bei den unteren drei Bildern (denen vor dem Nachtrag) den Weißabgleich mache. Ich entschied mich für 3000K. Bei der Einstellung wirkten die von den Laternen beleuchteten Stellen am natürlichsten. Das Blau ist dadurch wahrscheinlich etwas übertrieben, aber mir gefiel es so. Der Weißabgleich bei den drei vorherigen Bildern (der Gesamtansicht der Brücke) ist nicht ganz perfekt (Dämmerung ist in der Hinsicht ohnehin eine komplizierte Sache), aber ich wollte erst einmal fertig werden. Gut, dass man im RAW-Format fotografieren kann! Hier hat auch noch jemand so gearbeitet: Klick!
siehe Nachtrag
Und ich hatte schon an meinen Augen gezweifelt, weil ich beim drüberfahren irgendwie keinen Unterschied erkennen konnte. Muss ich wohl doch nochmal ranfahren und genauer hinschauen…
… und ganz nah rangehen! 🙂