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Windstille im Winter – ein Hauptproblem der Energiewende

Die Meteorologen sprechen von Sturm, schweren Sturmböen und sogar von Orkanböen – Weihnachten verläuft dieses Jahr sehr windreich. Manchmal fällt es einem erst durch solche Wetterwechsel auf, wie windstill die vergangenen Wochen waren. Was bedeutete diese Zeit für die Stromproduktion in Deutschland? Die Energy-Charts des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE zeigen, dass vor allem in der Kalenderwoche 50 kaum Energie von den deutschen Windkraftanlagen geliefert wurde. Aber auch in den vorherigen Wochen gab es immer wieder mehrere Tage mit nur geringem Windstromanteil. Die Photovoltaikanlagen konnten ebenfalls kaum nennenswerte Anteile liefern, was aber im Winter normal ist. Denn momentan scheint die Sonne zu kurz und steht zu tief (nebenbei bemerkt: Was nutzt uns eigentlich eine Technologie, die ausgerechnet in der Jahreszeit mit dem höchsten Energiebedarf nur die geringste Leistung liefert?).

Die konventionellen Kraftwerke mussten also wieder einmal den Hauptanteil liefern. Das sagt uns nichts Neues, sondern bestätigt nur längst bekannte Details:

  • konventionelle Kraftwerke können noch lange nicht nicht abgeschaltet werden, sondern sie sind immer noch nicht nur ein wichtiger, sondern sogar der wichtigste Teil unserer Stromversorgung
  • man bräuchte Speicher. Und  zwar nicht erst in einer fernen Zukunft, sondern schon heute. Ohne sie hat der Start einer Energiewende keinen Sinn. Bereits realisierbare Technologien sind entweder nicht in ausreichender Menge umsetzbar (Pumpspeicher und Akkus) oder haben einen zu geringen Wirkungsgrad (Power-to-gas).

Nachtrag, 31.12.16: Und wie sich nun zeigt, hat der Sturm während der Weihnachtsfeiertage wieder nur dazu geführt, dass unser Strom mit kräftigen Zuzahlungen an das Ausland verkauft werden musste, weil er hier nicht benötigt wurde. Am 26.12.2016 zahlte man bis zu 67 €/MWh drauf, am 25.12.2016 „nur“ 39 €. Eine Überschlagsrechnung zeigt: Über die Feiertage mussten Verbraucher 20 Millionen Euro für die Entsorgung von überschüssigem Ökostrom bezahlen (Quelle)

Stromproduktion in Deutschland in Woche 51 2016

Stromproduktion in Deutschland in Woche 50 2016

Stromproduktion in Deutschland in Woche 49 2016

Stromproduktion in Deutschland in Woche 48 2016

Stromproduktion in Deutschland in Woche 47 2016

Datenquelle: Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, Energy-Charts

4 Comments

  1. Danke für den Hinweis, ich hatte gar nicht bemerkt, dass Haferburgs vierteilige Artikelserie schon komplett veröffentlich ist. Ich kannte bisher nur den ersten Teil. Stellenweise klingt mir seine Beschreibung der Zustände in Fukushima etwas zu optimistisch, aber immerhin sind es ziemlich detaillierte und überwiegend auch mit Quellen belegte Darstellungen. Und ja, Teil 4 bringt einiges auf den Punkt. „Ideologie-Verbrennungs-Kraftwerke“ – eine schöne Bemerkung. Muss ich mir merken 🙂

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