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PEGIDA macht Werbung für www.pi-news.net

Man kann es nicht anders sagen: Die Veranstaltung PEGIDA wird immer dümmer und peinlicher. Seit letzter Woche, also seit dem 23.03.2015 macht man dort ganz offen Werbung für „Politically Incorrect“. Und zwar nicht nur auf irgendeinem mitgetragenen Plakat, sondern auf der Bühne:

Screenshot von RuptlyTV, Aufzeichnung PEGIDA vom 23.03.2015
Screenshot von RuptlyTV, Aufzeichnung PEGIDA vom 23.03.2015

Das muss ich jetzt nicht weiter erklären, oder? Aber für PEGIDA-Besucher ist PI offenbar nur ein völlig harmloser „größter politischer Blog“, weshalb man sich also keine Gedanken bei solcher Werbung machen muss. Man macht sich dort ja ohnehin keine Gedanken, mit wem man sich abgibt. Insofern passt das schon.

10 Comments

  1. Wenn es nur das wäre.

    Es ist zwar noch nicht gerichtsfest bewiesen, aber wenn es sich bewahrheiten sollte, dass ein Pegida-Spaziergänger die Schnürsenkel nicht richtig zugebunden hat, möchte mal sehen, wie die da wieder rauskommen wollen.

  2. Das gute alte „Juden fressen Christenkinder“ feiert fröhliche Urständ als „Pegida bedroht Christen

    Das passt schon. Natürlich. Die selbsternannten Opfer hätten zwar das sofort melden können, noch wenn die angeblichen Täter in Sichtweite sind.
    Aus der Tatsache, dass die „Opfer“ ihre Lügenmärchen erst am nächsten Tag über Medien lanciert haben, ziehen nun einige den Schluss, die Lügner (sog. „Christen“) hätten gelogen.
    Aber ich glaube, die Lügner (warum soll ausgerechnet dieses Gesindel nicht die standardisierte Ausrede verwenden?) haben nur aus Angst und Scham abgewartet.

    Im Ernst, Frank, merkst Du nicht, wie Du Dich in der Sackgasse geistig festrammelst?
    Wenn das Regime darauf angewiesen ist, die politischen Opponenten nicht nur mit den auf Deinen Kommentarfeldern nun schon oft genug aufgeführten Verbrechen zu bekämpfen, sondern auch mit dieser Stürmer-Hetze, müssen wir wirklich noch fragen, wer in erster Linie peinlich ist?

  3. In letzter Zeit weiß ich bei manchen Kommentaren wirklich nicht, was ich sinnvolles darauf antworten könnte. Ich rammel mich in einer geistigen Sackgasse fest? Aha. Nein, ich sehe einfach nicht ein, dass man sich mit Rechten zusammentun muss, wenn man angeblich Probleme bekämpfen will. Das muss auch ohne solche Leute möglich sein.

    Wer ist hier eigentlich mit „Lügner“ und „Gesindel“ gemeint? Die Kirchenmitarbeiter?

  4. Es gab Anfang 2015 mal für ganz kurze Zeit ein Fenster, in dem #Pegida ernst genommen wurde. Die Landespolitiker haben sich mit einigen interessierten Bürgern getroffen, haben einen zivilisierten Dialog geführt und vielleicht sogar einige Punkte verstanden. Jetzt ist aber die Zeit zum Arbeiten gekommen. Es liegen so viele Probleme auf dem Tisch, dass wir über Jahre zu tun haben.

    Wer heute noch zu #Pegida geht, wenn Wilders & Co. auftreten oder wenn gegen bürgerliche Politiker gehetzt wird, hat sich gegen die Vernunft entschieden. Die Lösungen müssen im rational denkenden demokratischen Spektrum gefunden und mit der Mehrheit der Bürger umgesetzt werden – oder wir gehen als Gesellschaft verdientermaßen unter. #Pegida im April 2015 ist nur noch dumpfe Trollerei.

  5. @stefanolix: So ähnlich sehe ich es auch. Von Pegida kommen ja auch keine konkreten Ideen oder Vorschläge, die man ernst nehmen könnte. Trollerei trifft es eigentlich ganz gut.

  6. Hetze gegen bürgerliche Politiker ?

    Im Vorfeld des Wilders-Auftrittes bei der Pegida am 13.4.2015 äußerte sich Tillich wie folgt :

    Tillich :
    Fremdenfeindliche oder rassistische Ausfälle durch Redner werden wir nicht dulden und konsequent gegen die Veranstalter vorgehen.

    Wilders reagierte m.E. souverän :

    Wilders :
    Ich bin froh, dass wir in Deutschland und den Niederlanden gegeneinander demonstrieren dürfen – ohne Gewalt und ohne Hass. Das ist ein wichtiger Unterschied zwischen unserem Land und zum Beispiel Saudi Arabien oder Iran.
    Ich sage dem Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen, der geglaubt hat mich warnen zu müssen, ich sage dem Ministerpräsidenten, wir kämpfen gerade gegen Diskriminierung und den Hass. Schauen sie sich all die Länder an, in denen der Islam dominant ist, schauen sie nach Saudi Arabien, Iran oder Pakistan dort werden Nichtmuslime, Christen, Juden Frauen, Abtrünnige, Homosexuelle als minderwertig betrachtet, gedemütigt, verfolgt und sogar ermordet. Und genau das bekämpfen wir.

    Aus einer Pegida-Demo heraus sind bisher noch nie Brandsätze auf Polizisten und/oder Steine in Schaufenster geflogen. Bei Auftritten der Antifa gehört das zum Standard-Programm. Ich kann mich nicht erinnern daß ein Politiker im Vorfeld angemeldeter Veranstaltungen der Linken mal eine entsprechend klare Ansage gemacht hätte. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
    Die OB-Kandidatin der Pegida für Dresden Tatjana Festerling kritisiert ab 1:20:00h scharf ihren Ausschluß von einer Landespressekonferenz (LPK) durch die anderen drei Kanditaten. Nun weiß ich nicht wer bei einer LPK auftreten darf aber diese Kritik muß erlaubt sein.
    Pöpelhafte Rufe wie „Tillich muß weg“, „Merkel muß weg“ werden von den Pegida-Rednern wenn nicht gar erwartet so doch geduldet und stoßen ab.
    Aber @stefanolix : Wo ist die Hetze ?
    Apropos Hetze – bevor man über Pegida halbwegs vernünftige Infos lesen konnte gab es von Seiten der Politik diverse Titulierungen. Eine unvollständige Sammlung lieferte der Demonstrant dort am 29.12.2014.

  7. Trollerei – cui bono?

    Frank :
    Von Pegida kommen ja auch keine konkreten Ideen oder Vorschläge, die man ernst nehmen könnte. Trollerei trifft es eigentlich ganz gut.

    Daß mit der Asylpolitik in Deutschland/Europa nicht alles i.O. ist liegt auf der Hand, ebenso mit der Nichtpolitik zur Einwanderung in Deutschland. Die Webseite pi-news schreibt zwar laufend darüber aber in den Focus musste die Politik das erst nehmen als die Pegida auf die Straße ging mit ihren 19 Thesen. Diese 19 wurden später auf 8 eingedampft, hinzugefügt wurden zwei neue.
    Hier die Dresdener Thesen
    Der Punkt 2

    Schaffung und strikte Umsetzung eines Zuwanderungsgesetzes …

    wird inzwischen zumindest diskutiert. Heute auf Phönix wollte de Maiziere das Problem der Wirtschaft überlassen : Durch Schalten von Stellenanzeigen weltweit. Volker Beck plädierte für eine Lösung nach kanadischem Vorbild. Überlegenswert ist auch der Punkt 5 zur Volksabstimmung.
    Man kann also nicht sagen, daß Pegida keine Ideen oder Vorschläge hat, „die man ernst nehmen könnte.“

    Die zwei neuen Punkte sind:

    8. Sofortige Normalisierung des Verhältnisses zur russischen Föderation und Beendigung jeglicher Kriegstreiberei.

    10. Ablehnung von TTIP, CETA und TISA und ähnlichen Freihandelsabkommen, welche die europäische Selbstbestimmung und die europäische Wirtschaft nachhaltig schädigen könnten.

    Behandelt wurden diese Punkte bei Reden m.W. bisher nicht. Was sollen sie also im Programm?
    Zum Normalisieren gehören immer zwei und daß von Deutschland aus Kriegshetze betrieben wird ist eine böswillige Verleumdung.
    Mit Punkt 10 soll eindeutig ein Keil zwischen Europa und den USA getrieben werden, mit den Rufen „Merkel muß weg!“ ein solcher zwischen Wahlvolk und Regierung.
    Cui bono oder wer steckt dahinter ? Das ist echte Trollerei !
    Man merkt die Absicht und ist verstimmt.

  8. „Mit Punkt 10 soll eindeutig ein Keil zwischen Europa und den USA getrieben werden, mit den Rufen „Merkel muß weg!“ ein solcher zwischen Wahlvolk und Regierung.“

    Wo ist ein Keil, wenn 15.000 rufen „Merkel muss weg!„?
    Das ist der Normalfall in einer Demokratie, wenn eine Gruppe die Regierung nicht mag und dagegen demonstriert, begleitet von entsprechenden Rufen.

    Und glaubst Du, wegen des allmontaglichen eine Minute „Merkel muss weg“ wird ein des Wegs daherkommender Wanderer sagen
    „Mensch … Hand an die Stirn klatsch … stimmt, ist mir bis jetzt noch gar nicht eingefallen, danke für den Tipp, Merkel muss weg“

  9. @Michael-DD: Die Forderung „Schaffung und strikte Umsetzung eines Zuwanderungsgesetzes“ ist eine der wenigen brauchbaren Stellen in den ansonsten völlig schwammigen oder überflüssigen Forderungen von Pegida. Die haben übrigens auch ihre Entwicklung hinter sich. Die erste Version, die 19 Positionen hätte auch von der CSU stammen können, die zweite Version, die „sechs Forderungen“, war im Rückblick noch am konkretesten und die aktuellen „zehn Dresdner Thesen“ sind einfach nur ein pauschaler Rundumschlag gegen alles. Da muss man ja nur den ersten Punkt nehmen:

    Schutz, Erhalt und respektvoller Umgang mit unserer Kultur und Sprache. Stopp dem politischen oder religiösen Fanatismus, Radikalismus, der Islamisierung, der Genderisierung und der Frühsexualisierung. Erhalt der sexuellen Selbstbestimmung

    Darin stecken so viele völlig unterschiedliche Einzelaspekte, dass man gar nicht weiß, worauf man zuerst eingehen könnte. Das könnte auch ein Text der „besorgten Eltern“ sein, die das angebliche Sexspielzeug und die Kondomaufrollwettbewerbe aus den Kindergärten verbannen wollen, was es dort aber gar nicht gibt. Man merkt deutlich den Anteil von Frau Festerling an diesem Text.

    Aber man könnte Pegida immerhin zugute halten, dass sie mit ihrer Forderung nach einem Zuwanderungsgesetz nun vielleicht in der Politik den dort vorher schon gelegentlich diskutierten Prozess angestoßen haben, ein solches zu erarbeiten. Das ist aber das Einzige. Ansonsten kann man sich schon fragen: Was wird auf den Kundgebungen konkret gesagt? Kommen dort irgendwelche Ideen vor? Nein, es sind immer nur pauschale Pöbeleien gegen „die Politiker“, die ja alle weg müssen: Merkel muss weg, Tillich muss weg, Volksverräter … ja, ist ja nun gut. Aber was soll anschließend passieren, wenn „die da oben“ weg sind? Erst sagt man bei Pegida, man wolle nicht in die Politik, man wolle nur Probleme zeigen, die von den Politikern anschließend gelöst werden müssten und nun sollen diese Politiker aber weg. Wenn man sie weg haben will, muss man andere wählen. Aber was sollen die dann anders machen? Dazu gibt es keinerlei Ideen und Überlegungen bei Pegida.

    Jetzt wählen wir ja erst einmal Tatjana Festerling zum OB in Dresden und dann wird aus Pegida-Sicht alles anders. Ich finde es immer schade, dass es keine Parallelwelten gibt, ansonsten könnte man in einer davon die Festerling spaßeshalber wirklich wählen und dann könnten sich die erstaunten verbliebenen Pegida-Fans mit ansehen, dass ein OB gar nicht so sehr viel ändern kann, dass Frau Festerling sich dann auch an bestimmte übergeordnete Rahmenbedingungen halten muss, dass wir auch weiterhin „Asylbetrüger“ in Dresden haben werden und dass sie bei der OB-Wahl einfach nur einer drittklassigen Trittbrettfahrerin ein gut bezahltes Amt verschafft haben.

    Ich habe mir im Livestream die Veranstaltung am Montag angesehen, zumindest bis zum Ende der Rede Wilders. Meine Güte, war mir das peinlich! Und zwar peinlich vor Wilders. Ich hatte mehrfach den Gedanken: Was muss der denn von uns Dresdnern denken, wenn hier nur ständig bei jedem aufgeschnappten Stichwort diese dummen Sprechchöre „Merkel muss weg, Tillich muss weg, Volksverräter, Lügenpresse …“ kommen. Der muss uns ja nun als absolute politische Hinterwäldler betrachten. Aber vielleicht täusche ich mich auch, vielleicht hat es ihm sogar gefallen.

  10. Wenn Unsinn nur laut und oft genug wiederholt wird kommt es irgendwann in den Köpfen an. Warum wollen die überhaupt „strengere“ Zuwanderungsgesetze und was ist damit genau gemeint?

    Das Argument, Ausländer würden unsere Sozialsysteme „Unsummen“ kosten Beispielsweise. Begründung Fehlanzeige. Wenn man mal die 5 Minuten investiert und Google befragt findet man ziemlich schnell eine Studie im Auftrag der Bertelsmann-Studie die genau das Gegenteil sagt, und sich sogar sinnvoll mit Integrationspolitik beschäftigt. Naja… mit „Lügenpresse“ und Verschwörungstheorien kann man alles wegbügeln wenn man selbst keine Begründungen für seinen kruden Murks hat.

    So wie Pegida an die Sache herangeht sehe ich nur naiv-kindliche Vereinfachung von Sachverhalten, Problemen und Lösungsansätze. Ich habe beruflich viel mit Ausländern zu tun. Beispielsweise Amerikanern und Japanern die für ihren Arbeitgeber ein Auslandsjahr in Deutschland machen, im Regelfall in einem gut bezahlten Bereich. Oder Grenzgänger aus den Niederlanden oder Belgien. Und die Reinigungsdamen hier haben fast alle „Migrationshintergund“ und stehen in Brot und Arbeit und zahlen in die Sozialsysteme ein. Ob der Standard-Demonstrant auch solche Ausländer im Hinterkopf hat, oder eher in Klischees denkt?

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