Liebe Herausgeber der Gelben Seiten!

Das war ja eine sehr pfiffige Aktion, heute allen Haushalten in unserer Gegend jeweils ein „Gelbe Seiten“-Buch zuzustellen. Ich habe soeben eine Kurzumfrage bei den Nachbarn gemacht: Keiner braucht’s! Unser Bündel wird geschlossen dem Papiermüll anvertraut. Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur 20% aller verteilten Exemplare wirklich behalten werden. Und ob diese dann jemals sogar benutzt werden, ist noch eine ganz andere Frage.

Gedanklich sehe ich den Gesamtprozess vor mir: Holzfällung > Papierherstellung > Druck, Binden und Einschweißen in Folie > Bücher durch die Gegend fahren und verteilen > Empfänger trennen die Folie vom Papier (man ist immerhin umweltbewusst und trennt Müll!) > durch die Gegend fahren und in den Papiercontainer werfen > Müllabholung, Buch wird wieder durch die Gegend gefahren … eine rundum sinnvolle Sache.

Das nächste Mal empfehle ich, mit Psychologie heranzugehen: In ein Haus mit beispielsweise 5 Wohnungen sollten nur 2-3 Bücher gebracht werden. Denn bei fünf sagt sich jeder: Für jeden gibt es eins? Ich brauche es aber gar nicht! Kann stehen bleiben. Wenn es aber weniger sind, denkt vielleicht mancher: Oh, da hat wohl schon jemand etwas weg genommen? Ich brauche es zwar nicht unbedingt, aber ehe dann alle weg sind, nehme ich mal lieber schnell eins mit.

4 Comments

  1. Diese Dinger sind Dinosaurier, die aber erstaunlicherweise einfach nicht aussterben wollen. Bei uns stehen dann immer große Paletten in der Post und einschlägig bekannten Einzelhandelslokalitäten. Und was soll ich sagen, irgendwer nimmt die Dinger immer mit. Nach wenigen Tagen sind die Paletten alle und auch alle CD mit den selben Daten, die aber deutlich einfacher zu transportieren sind,sind weg. Ich glaube, es gibt da draussen noch eine unglaublich große Zahl Menschen die ein sehr ausschweifiges Offlineleben führen und da gehört eben das gute alte Telefonbuch immer noch dazu. Auch wenn die Angaben bereits veraltet sind, sobald das Ding gedruckt ist.

  2. Ich kann solche Leute sogar verstehen, denn man findet darin an langen Winterabenden auch jede Menge Stoff zum Schmökern! Billiger als ein Harry Potter-Buch ist es auch.

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