Das Ende ist nahe! Die Lösung auch …

… oder: Eine ausbaufähige Idee, um den Wirtschaftsstandort Sachsen anzukurbeln

Es ist ja inzwischen bekannt, dass dieses Jahr die Welt untergeht (Maya-Kalender und so …). Es ist aber gut zu wissen, dass man sich dagegen schützen kann. Und noch besser ist, dass wir Dresdner nicht so weit fahren müssen, denn die Lösung liegt hier in Sachsen. Genauer gesagt bereits im nahe gelegenen Lohmen. Dort hat der örtliche Biker-Präsident Werner D., der dort auch für die CDU im Gemeinderat sitzt, einen alten NVA-Bunker gekauft. Für lediglich 500 € kann man sich dort einmieten, um so dem Weltuntergang zu trotzen.

Über Genaueres kann man sich auf der Homepage von Werner D. informieren, denn dort steht inmitten all der schönen Flash-Animationen in großen Lettern:

Weltuntergang am 21.12.2012

Wer überleben will klickt hier

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Dass beim Anklicken dann gar nichts passiert, finde ich eigentlich sehr konsequent! Denn beim Weltuntergang wird ja anschließend sicher auch nichts mehr passieren. Doch diese Anahme ist zu kurzsichtig, denn wer etwas tüftelt und seinen Popup-Filter deaktiviert, wird doch weitergeleitet. Und das passt sogar viel mehr zum Weltuntergang, denn insgeheim hofft wohl jeder von uns, dass am 21.12.2012 vielleicht doch nicht so ganz komplett Schluss sein wird. Möglicherweise poppt anschließend doch noch irgendwo etwas auf, wo es dann weitergeht mit der Welt? Vielleicht etwas kleiner, vielleicht ohne Flash-Animationen, vielleicht erst einmal wieder nur mit ISDN statt DSL … wir werden sehen. (Dass man nach dem Anklicken bei der Firma MAGIX landet, hat sicher ebenfalls Gründe – vielleicht soll man sich mit deren Software noch ein paar nette Weltuntergangstracks abmischen oder schon mal den Videoschnitt für die Weltuntergangsaufnahmen üben.)

Ja, aber viel erfährt man auf der Internetseite leider nicht. Wer mehr wissen will, sollte die DNN von heute lesen. Dort liest man unter anderem, dass der Bunker sogar ‎“atomsicher“ ist. Das gefällt mir (das erinnert mich ein wenig an „genfreie Tomaten“)! In diesem Bunker ist man also sicher vor Atomen. Die Wände und der Boden des Bunkers, die Einrichtungsgegenstände und auch die Luft, die man einatmet, bestehen glücklicherweise irgendwie nicht aus Atomen. Und falls doch, ist man sicher vor ihnen.

Was ich übrigens konsequent finde: Dass der Bunkerbesitzer Geld für die Unterkunft nimmt. Gut, man könnte sagen: Wenn die Welt untergeht und der Bunker anschließend weltlos durch das Universum trudelt – was will man anschließend mit dem Geld tun? Sehr logisch klingt das mit dem Geld-Kassieren also zunächst nicht, aber da die Bunkerinsassen es ja umgekehrt nach einem Weltuntergang auch nicht mehr benötigen, können sie es doch vorher durchaus abgeben. Am besten für einen guten Zweck – der Lohmener Biker-Verein fällt mir spontan ein. Und wenn es so die Wirtschaft in Lohmen ankurbelt, finde ich das sehr gut. Außerdem ist ja geplant, dass man als Bunkerinsasse – falls die Welt unerwartet doch nicht untergeht – mit dem bereits eingezahlten Geld bei einer Riesen-Party dabei ist. Eine Rückerstattung des Betrages ist leider nicht möglich, aber das versteht sich ja von selbst angesichts des gigantischen Bearbeitungsaufwandes und der entstandenen Unkosten.

Vielleicht sollte man das Konzept ausbauen! Warum nicht in ganz Sachsen alte Bunker dafür nutzen (notfalls kann man ja noch ein paar bauen). Ich sehe da große Chancen für das Tourismusgewerbe und anschließend für Party- und Catering-Dienstleister. Wir sollten schnell sein, ehe uns Andere diese Idee klauen! Der Chinese steht sicher bereits wieder in den Startlöchern, um den Markt mit Billig-Bunkern und schlechten Cocktail-Kopien zu überschwemmen …

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Nachtrag: Unverständlich ist, warum Ebay die dort eingestellten Bunkerplätze aus dem Angebot entfernte. Immerhin hatten sich bereits viele Interessenten gemeldet und teilweise mehr geboten als verlangt wurde (ausnahmsweise mal: Quelle BILD)

Nachtrag 2: Was soll denn das? Soeben testete ich noch einmal den Link zur Biker-Seite und was musste ich dort lesen? „Achtung!!! Habe soeben aus sicherer Quelle erfahren der Weltuntergang findet nicht statt. Der Informant möchte nicht genannt werden. Somit gilt wieder unser alter Terminkalender“ Das gibt schon wieder zu denken: Wie sicher ist die Quelle? Kann man sich darauf verlassen? Und warum möchte der Informant, der dieses brisante Hintergrundwissen überbrachte, ungenannt bleiben? Muss er um sein Leben fürchten? Und hatten die Biker allen Ernstes bereits alle späteren Termine abgesagt? Ich hielt das Ganze bisher für einen Fake, mit dem sie lediglich Idioten etwas Geld aus der Tasche ziehen wollte! Aber nun stellt sich heraus, dass sie selbst auch daran geglaubt haben. Peinlich …