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Schottland, Teil 2 (und Ende)

Sagen wir mal so: Muss man unbedingt nach Schottland? Die Lausitz ist auch eine schöne Gegend. Dort kann man ebenfalls einige nette Tage verbringen, zumal wir unsere philosophischen Gespräche eigentlich genausogut auch in der nächsten Kneipe hätten führen können. (Ich bin mir übrigens unsicher: Hatten wir das Thema Atomtechnik nun geklärt, oder waren da noch Details offen?)

Wie schon im letzten Text erwähnt, fiel unser Flugzeug wegen Vulkanasche aus. Kurzentschlossen packten wir ein Zelt, die Fahrräder und  den üblichen Campingkram ein und fuhren auf den erstbesten, spontan ausgewählten Zeltplatz (am Senftenberger See in Niemtsch). Den kann ich sogar empfehlen – mir hat am meisten gefallen, dass man dort keine Duschmarken benötigte. Unser Zelt (Modell „Hotel California“) brachte mich ständig dazu, einen gewissen Hit vor mich hin zu trällern.

Auf dem Zeltplatz überließen wir nichts dem Zufall: Der Platz für den Zeltaufbau wurde sehr ausführlich – gefühlte 20 Minuten – ausdiskutiert, was anhand des Platzmangels auch dringend erforderlich war.

Hotel California, inzwischen aufgebaut

Kurz vor dem endgültigen Aufbau verschoben wir das Zelt dann aber noch einmal um einen halben Meter.

Ja, ansonsten gibt es über die Lausitz nicht viel zu sagen. Man sieht wilde Tiere,

Großer Blaupfeil (Orthetrum cancellatum)

mit Hellerau nicht ganz vergleichbare Gartenstädte,

Marga bei Senftenberg

freundliche Einwohner,

am Marktplatz in Senftenberg

rätselhafte Bauwerke,

Biotürme Lauchhammer

und eines der ersten Kohlekraftwerke Europas (laut unserer Führerin sogar das erste):

Kraftwerk Plessa

Dieses Kraftwerk ist heute nicht mehr in Betrieb, dafür werden dort inzwischen aber Partys durchgeführt – „Events in abgefahrener Post-Industrial-Location“ würde ich dazu sagen, wenn ich der Manager wäre. Es gibt dort Ü30-Partys und U30-Partys. Und total verrückt (bzw. „abgefahren“, „krass“, „hip“ …) ist, dass beide Party-Arten manchmal gleichzeitig stattfinden, weil sie in dem Gebäude auf zwei Ebenen ablaufen. Und noch verückter ist, dass die von oben auch herunter kommen dürfen. Und umgekehrt genauso! Ein Wahnsinn!

Man sieht also: In der Lausitz steppt der Bär. Eine Reise lohnt sich dahin lohnt sich immer.

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