Die miesen Tricks der Atomindustrie
Nach dem Schock von Fukushima fordern immer mehr Menschen in Deutschland einen sofortigen Ausstieg aus der Atomwirtschaft, was angesichts der ständigen Erdbeben- und Tsunamigefahren bei uns sehr nachvollziehbar ist. Um diesen Prozess zu beschleunigen, wechseln viele Bürger bereits zu Stromproduzenten, die Ökostrom anbieten. (Ich hatte auch schon darüber nachgedacht, allerdings steht mein Stromlieferant DREWAG gar nicht so schlecht da, was den Anteil erneuerbarer Energie betrifft.)
Leider können uns durch diese Methode „Atomausstieg selbstgemacht“ ungeahnte Probleme entstehen. Denn unsere Politiker ziehen wieder einmal nicht schnell genug mit: Selbst die Grünen wollen den Atomausstieg gar nicht sofort, sondern würden noch bis 2017 laufende AKW akzeptieren. Noch vorsichtiger gibt sich die SPD, die vage von „2020“ spricht, aber vorher noch irgendwelche Zahlen sehen will und gar eine ominöse „Versorgungssicherheit“ fordert. Noch langfristiger muss man mit den LINKEN rechnen. Diese reden zwar über einen sofortigen Ausstieg, betonen aber, dass zunächst ein „globaler Marshallplan zu einer weltweit anderen Energiepolitik“ benötigt werde und die internationalen Banken deshalb dazu gebracht werden müssten, auf Spekulationen mit Währungsschwankungen zu verzichten. Ich denke, dann wird es nichts vor März 2063.
Einen sofortigen Ausstieg hätte man zwar von der CDU erwarten können, da sich Frau Merkel gern mit einem „mir nach!“ an die Spitze neuer Trends stellt. Aber nun wurde die Entscheidungsfindung bekanntlich an diese Ethik-Kommission geoutsourced (outgesourced ?), welche sicher ein ausreichend schwammiges Ergebnis präsentieren wird. Und selbst von der FDP wird man nicht viel mehr erwarten dürfen. Dort hat man zwar seit kurzem bemerkt, dass Themen mit „so grünem Zeugs“ bei Wählern auf Interesse stoßen, weshalb man sicher schon an neuen Wahlkampfslogans arbeitet, wie: „Öko-Diktatur? Mit uns sofort!“ Doch leider wird das wohl an dieser dummen 5%-Hürde scheitern.
Das bedeutet: Die Bürger werden bald alle auf Naturstrom umgestiegen sein, doch die AKW sind noch am Netz! Wohin dann mit dem Atomstrom? Auf Halde muss er ja nun auch nicht produziert werden. Deshalb sagte ich mir schweren Herzens: „Einer muss es ja machen und das Zeug nehmen … ich steige auf Atomstrom um!“ Außerdem soll Atomstrom ja angeblich so billig sein und gegen ein Schnäppchen habe ich auch nichts. Wenn man im Netz nach „atomstrom anbieter“ sucht, findet man tatsächlich eine Seite, auf der anscheinend Anbieter reinen Atomstroms aufgelistet sind. Zumindest verspricht das die Überschrift „Atomstrom – sauber, günstig, klimaschonend“. Und genau wie bei anderen Stromanbietern kann man sich dort Details des Angebotes ansehen. Bei diesen anderen sieht man üblicherweise, aus wie viel Prozent „Fossil“, „Nuklear“ und „Regenerativ“ sich der Strommix zusammensetzt. Hier dachte ich bei den Details Informationen zu finden, wie viel Prozent zum Beispiel aus den Reaktoren Biblis A, Biblis B oder Krümmel stammen. Doch was musste ich bereits beim ersten Anbieter sehen?
Die mischen auch Ökostrom mit hinein! Sogar ziemlich viel. Ist das nicht Betrug? Der Anteil von Atomstrom liegt gerade mal 1 (in Worten ein!) Prozent höher als bei sonstigen Anbietern!
Okay, auf der Startseite entdeckte ich dann noch den Hinweis: „Im Moment bieten Stromanbieter noch keinen reinen Atomstrom Tarif an. Aus diesem Grund ist es nur möglich einen Stromtarif zu wählen, der sich aus einem Strommix von Kernenergie und fossilen Brennstoffen zusammensetzt.“
Das steht dort aber in der kleinsten verfügbaren Schriftart. Und von regenerativer Energie ist an dieser Stelle auch kein Wort! Ich lasse mich doch nicht verschaukeln!
So nicht, liebe Atomindustrie!
Richtig so, Atome sind schließlich auch nur Menschen!
Deshalb Nein zur Atomfreien Zone Deutschland!
Windkraft Nein Danke!
Keine Angst vor dem Atom:
http://vorsichthyperbel.files.wordpress.com/2011/04/atomkraft-ja-bitte.gif
Moin, ich war sogar direkt in Brunsbüttel, Brokdorf und Krümmel – liegen schließlich alle in meinem Bundesland. Wo ich auch um Strom bettelte bekam ich abschlägige Antworten wie: „Nee, grad aus“ oder „Der Chef ist grad nicht da“ oder „Passt grad nicht“. Unglaublich.
Die brauchen wohl den Strom, um die Windräder auch bei Flaute sich drehen zu lassen …
Alle Räder stehen still, wenn der Wind es will.
Norddeutsche Grüße von derkasper
Naja – „Windkraft Nein Danke!“ muss man nun auch nicht gleich sagen. Es kommt immer darauf an, wie man sie einsetzt. Hier mal ein Beispiel für durchdachten Einsatz:
http://www.frankshalbwissen.de/2008/03/29/reisebericht-ostsee/ (der Textabschnitt unter dem Windmühlenbild)