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Fragmente

Manchmal passiert es mir, dass ich einen Text für diesen Blog schreibe und dann bemerke, dass mich das Thema doch nicht so sehr interessiert. Dann wird er halt wieder gelöscht. Der heutige ist auch so ein Kandidat. Denn ehrlich gesagt, interessieren mich weder Personen wie Dirk Niebel, noch Anne Will. Außerdem habe ich gerade die Live-DVD von Blackfield laufen, was eine wesentlich interessantere Beschäftigung ist. Das bedeutet: Ich habe keine Lust mehr, den heute begonnenen Text fertig auszuformulieren. Doch statt ihn zu löschen, gibt’s heute zur Abwechslung einmal die bisher getippten Fragmente. Es sollte heißen:

Dirk Niebel erklärt den Afghanistan-Einsatz

Ja, ich gebe es zu: Ich habe „Anne Will“ angesehen. Normalerweise schalte ich da hektisch weg, so wie auch früher schon bei Sabine Christiansen. Diesmal bin ich dummerweise hängen geblieben. Das hat aber den Vorteil, dass ich darin bestätigt wurde, dass ich mir das künftig wieder schenken kann. Gelegentlich spricht da zwar jemand einen interessanten Gedanken aus, aber absolut unmöglich ist die Verhaltensweise (Moderationsweise kann man es kaum nennen) von A. Will: Ständig unterbricht sie ihre Gesprächspartner, völlig ohne nachvollziehbaren Grund, meist mit der Behauptung: „Herr XY wollte aber vorhin noch etwas zu … sagen“. Denjenigen hatte sie zwar vorher erst genauso unterbrochen … Da kann man als Gast auch gleich zu Friedmann gehen.

26:10 Niebel: „Die Frage ist, ob man in einer fragilen Region dieser Welt, wo drei Nuklearmächte aneinander kommen ob man da militanten Islamisten die Möglichkeit geben sollte, zuzugreifen auf Massenvernichtungswaffen.

Das ist die Aufgabe unserer Streitkräfte, dafür zu sorgen, dass so etwas nicht passiert.“

Gysi darauf (leicht genervt): „Jeden Tag kommt `ne neue Begründung!“

Es gab auch mehrere schöne Einspieler. In einem sah man Herrn v.u.z. Guttenberg, der salbungsvoll erzählte, wie er seiner kleinen Tochter die Lage erklärt hätte. Nur völlig abgebrühten Menschen stiegen da keine Tränen in die Augen.

Besser fand ich aber das mit dem Spiegel-Mitarbeiter, der anscheinend speziell dafür angestellt ist, jeden Tag das Internet zu durchforsten, ob nicht wieder irgendwo eine Terrorbotschaft aufgetaucht sei. In denen sieht man dann sehr schreckliche Bilder, zum Beispiel Männer, die mit einer Panzerfaust vor einem Haus stehen, oder sogar eine solche abfeuern. Der Zweck dieser Videos, so der Experte, sei, „Angst und Schrecken in Deutschland zu schüren“. Okay – wenn man nicht diese Experten hätte, die extra danach suchen, würde wahrscheinlich kein Mensch in Deutschland jemals solche Videos bemerken, aber sie verbreiten schon gehörig Angst und Schrecken! Übrigens wird in diesem Einspieler auch sehr logisch erklärt, warum diese überwiegende Antikriegs-Haltung der deutschen Bevölkerung grundfalsch ist: Weil das von den Taliban bemerkt wird. Und das wiederum gibt ihnen nur noch Auftrieb.

Das bedeutet: Wenn man schon dagegen ist, dann bitte nur heimlich!

„Anne Will“, Sendung vom 18. 4. 2010

One Comment

  1. Hut ab!

    Sich dieses Gefloskel anzutun zeugt von mannhaftem Willen. Mir ist das schon lange vergangen und den Selbstabschaffungsminister auf den Terrorherbeibeter vom Spiegel verweisen zu hören, sagt mir warum. Chapeau Gysi dass er das mitmacht! Es begründet allerdings auch seine Gesundheit…
    Menschen mit einer Panzerfaust machen Angst. In Deutschland, wo man das seit 1945 nicht mehr sehen konnte. In Afghanistan gibt es seit 1980 nichts anderes mehr, das macht da keinem Angst und Bange…

    Schon zu viel geschrieben, mir geht es wie Dir.
    Sowohl die Sendung „Anne Will“, sowie der Minister Niebel sind derart tief unter der Referenz-Nulllinie…

    Ignorieren ist also immer noch die beste Lösung. Danke für diese Erkenntnis.

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