Lebenszeichen

Nun habe ich ja schon seit Wochen nichts mehr veröffentlicht. Die ersten Kommunikationstheoretiker schrieben deshalb bereits, dies unterstreiche nur die Beobachtung, viele Internetnutzer seien anfangs begeistert von den Möglichkeiten, in Foren, Blogs oder auf Twitter wichtige Dinge im Netz der Netze zu verbreiten. Und nach den ersten Wochen der Euphorie wäre dann schnell wieder Schluss damit. Auch dieser Blog sei ein Beispiel. Doch dem ist mitnichten so! Auch dass ich eine Schreib- oder besser gesagt Blogblockade hätte, stimmt nicht. Der Grund für die Pause ist folgender: Eigentlich hatte ich ganz viele Ideen für Texte. Im Kopf sammelten sich Gedanken über Gedanken, viele Texte formulierte ich bereits vollständig aus, es strotzte nur so vor genialer Wortspiele, Querdenkereien und fein beobachteter Analysen des Alltags. Auch die da oben bekamen ordentlich ihr Fett weg, da steckten durchaus auch einige sehr scharf pointierte Satiren in meinem gedanklichen Zettelkasten. Die Kollegen und Praktikanten fragten mich oft, warum ich ständig so guter Laune sei, warum ich so oft in herzhaftes Gelächter ausbrach?

Ja, nun ist es bekannt. Und ich hätte alles eigentlich nur noch aufschreiben müssen. Aber das ist genau der Punkt: Der kreative, schöpferische Teil war ja schon vorbei. Es schreckte mich ab, nun in stupider Kleinarbeit diese vielen Texte auch noch in irgendein elektrisches Gerät eintippen zu müssen. War es nicht so, dass Woody Allen auch einmal gesagt haben soll, ihn würde es langweilen, bei den Dreharbeiten seiner eigenen Filme dabei zu sein? Wichtig sei nur die Ausarbeitung vorher. Insofern wird sicher jeder einsehen, weshalb die Welt auf einige meiner Werke verzichten muss. Ja, klar fällt das schwer, aber das Leben geht weiter!