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The Whisky-Trail, Part 1

In den letzten vierzehn Tagen setzte doch allmählich etwas Betriebsamkeit ein. Und das wurde auch Zeit, denn morgen soll es ja losgehen. Andererseits muss man nicht immer gleich so eine Hektik verbreiten. Wir hatten die Idee immerhin schon vor mehreren Jahren. Sie reifte langsam (wie eben auch ein guter Whisky) … aber ich sehe schon, dass ich kurz die Vorgeschichte erklären muss.

Vor einigen Jahren äußerte jemand auf einer Whiskyverkostung, man sollte eigentlich auch selbst einmal dahin fahren, wo das ganze gute Zeug herkommt. Nach Schottland eben. Alle Anwesenden fanden diese Idee richtig gut. Und das war’s zunächst. Jahre vergingen. Ohne Reisen nach Schottland. Und letztes Jahr im Herbst sagte dann wieder jemand, allmählich sollten wir es nun aber auch einmal tun. Wenn wir es jetzt nicht machen, wird es nie was. Das fanden wieder alle Anwesenden sehr richtig, tranken noch ein Gläschen und fuhren heim. Doch dann passierte etwas Außergewöhnliches: Einer derjenigen setzte sich zu Hause an den PC (wohin auch sonst?) und überlegte, wohin man denn ganz konkret fahren könne? Vielleicht auf eine der berühmten Inseln der Orkneys, wo Highland Park herkommt, oder nach Islay (mit Bowmore, Ardbeg…)? Aber das ist verkehrstechnisch schlecht erreichbar. Und dann entdeckte er, dass es entlang des Flusses Spey einen bereits so bezeichneten „Whisky-Trail“ gibt. Dort sind ja auch viele berühmte Destillerien beheimatet. Ja, derjenige war ich selbst, doch das ist nicht weiter wichtig. Kann aber ruhig mit erwähnt werden.

Jedenfalls schlug ich dann vor, diese Route zu wählen. Wandern oder per Fahrrad. Eine Reisezeit wurde ausgeknobelt, mein Freund Andreas kümmerte sich sofort um Flüge. Und damit hatten wir es praktisch beschlossen. Danach herrschte wieder monatelang Funkstille. Wie gesagt, man muss nicht immer so eine Hektik verbreiten, gerade nicht in dieser ach-so-schnellebigen-Zeit. Da man aber vielleicht doch die eine oder andere Kleinigkeit besprechen könnte (wo und wann treffen wir uns, wie kommen wir nach Schönefeld, wie kommen wir dann von Glasgow weiter…), trafen wir uns tatsächlich alle einmal. Eine Woche vor Reisebeginn. Ok – alle konnten nicht. Aber 4 von 5 Leuten sind auch schon ein Erfolg. Und wir haben auch alles Wesentliche geklärt. Wir wandern, fahren von Glasgow mit dem Zug nach Inverness, übernachten dort in einem angesagten Szene-Hostel (hoffe ich mal), und am nächsten Tag geht’s Richtung Speyside und die Tour startet. Das Gebiet liegt übrigens etwa 70 km nordöstlich von Loch Ness, nur mal so zur groben Orientierung.