Sieben Brücken
„Über Sieben Brücken musst Du gehen.“ – hätte man diese bekannte Zeile mehr beachtet, dann wäre der Dresdner Streit um die Waldschlösschenbrücke möglicherweise viel früher entschieden gewesen. Für eine Kulturstadt wäre wäre eine solche Herangehensweise auch gar nicht so abwegig gewesen.
Die entsprechenden Stadtratssitzungen stelle ich mir so vor:
A: „ … Deshalb möchten wir die Überlegung einbringen, eine weitere Elbbrücke am Waldschlößchen zu bauen.“
B: „Ja, aber – es heißt doch, `Über sieben Brücken sollst du gehn`. Und wir haben schon sieben“
A: „Ach so… stimmt. Na dann geht’s freilich nicht“
C: „Aber Moment mal! Haben wir nicht bereits acht Brücken?“
(Entsetzen breitet sich aus. Muss eine abgerissen werden? Fieberhaft werden die Brücken gezählt.)
D: „Fertig! Alles in Ordnung. Wir haben zwar acht, aber eine davon ist eine reine Eisenbahnbrücke, über die man nur fahren kann. Und es heißt ja, `Über sieben Brücken sollst du gehn`.
(Allgemeines Aufatmen)
A: „Ja, aber trotzdem. Dann geht es natürlich nicht, nun noch eine weitere zu bauen. Widmen wir uns dem nächsten Thema.“